Von job-matchenden HR-Startup Einhörnern

Pünktlich vor Beginn des alljährlichen HR Barcamps  in Berlin, habe ich mich für meinen 35. ffluidcast mit Matthias und Stefan von JobUnicorn unterhalten, einem aufstrebenden HR Startup aus Berlin. Dabei ging es nicht nur um Einhörner, sondern um Matchingkritierien, die berühmte Generations- und Technologiefrage und um Typologien.

Von Cultural Fit und Onboarding

Matthias kommt aus der Wirtschaftspsychologie und hat mit seinem Team eine Abfragemethode entlang psychologischer und fachlicher Matchingkriterien entwickelt. Dies gilt sowohl für die Unternehmen als auch die Bewerber, die sich auf jobunicorn.com tummeln. Der entscheidende Gründungsimpuls kam aus der Beobachtung, das sich auf der einen Seite Bewerber oftmals schwertun ihre besonderen Fähigkeiten zu benennen. Und das auch Unternehmen schwerfällt, ihre besonderen Leistungen und Vorteile klar herauszustellen. So wird das Bewerbungsgespräch immer noch zu oft zu der größten Märchenstunde am Anfang der Beziehung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Und auch wenn es Einhörner eigentlich nur in Märchen gibt, könnte man doch so viele wichtige Kriterien in Bezug auf Unternehmenskultur und Fähigkeiten transparenter machen und somit viel attraktiver für den perfekten Bewerber gestalten.

„Wir sorgen dafür, dass Unternehmen die passenden Einhörner für sich finden und das auch Einhörner die Jobs finden, die wirklich zu ihnen passen.“ Stefan Wölcken, Marketing & Kommunikation bei JobUnicorn

Auf meine Frage, warum die HR denn nun schon wieder ein weiteres Portal braucht, antwortet Stefan schlagfertig: „Warum braucht man den perfekt passenden Mitarbeiter?“ Genau darum geht es JobUnicorn letztlich. Wie wichtig dabei der sogenannte Cultural Fit ist, belegt auch dieser Blogpost von Christoph drüben auf meta HR sehr deutlich. So geht es bei der Passgenauigkeit des Verhältnisses zukünftiger Mitarbeiter mit ihrem zukünftigem Arbeitgeber nicht nur darum, ob die Mitarbeiter nach dem Onboarding und der Einarbeitung auch ihrem Arbeitgeber treu bleiben, es geht auch ganz konkret um Gewinne und Unternehmenswachstum. Denn zufriedene Mitarbeiter leisten mehr und die Kosten eines schnell rotierenden Jobkarussells wirken sich entscheidend auf den Unternehmenserfolg aus.

Die Candidate Journey Studie 2017, eine Zusammenarbeit von Peter M. Wald von der HTWK Leipzig und wieder Christoph von meta HR belegt eindrucksvoll, wohin eine schlechte Erfahrungen in der Bewerbungsphase, des Onboardings und der Mitarbeiterintegration führen. Vier von 10 befragten neu eingestellten Mitarbeitern sind bereits nach kurzer Zeit schon wieder auf Jobsuche. Zu den angegebenen Gründen warum das so ist, zählt neben der Unzufriedenheit mit direkten Führungskräften und den Verdienstmöglichkeiten auch dazu, dass die Aufgaben nicht wie erwartet sind und die mangelnde Identifikation mit der Unternehmenskultur. Das geht definitiv besser.

Wie gelingt die optimale Passgenauigkeit?

Über diese Frage spreche ich mit Matthias und Stefan in dem Podcast eine ganze Weile. Wie lassen sich Fragen zur Unternehmenskultur in einen Fragebogen stecken? Meine Frage an Matthias war, ob es nicht eher um persönliche Kompetenzen, die man sich aneignen kann gehen sollte, als um vorgegebene Soft- und Hardskills? Das „Entspricht mir, entspricht mir nicht“ Muster des Matchings bei JobUnicorn, bietet dabei eher einen Wegweiser. Wollen Bewerber Entscheidungen alleine oder lieber im Team treffen? Wird eine hohe Geschwindigkeit und ein flexibler Arbeitsplatz geschätzt, soll es lieber etwas ruhiger und strukturierter zu gehen im Büro? Dabei geht es um psychologische Dimensionen, wo liegen die Präferenzen? Und wer es schafft solche Präferenzen und die Kompetenzen der Bewerber mit den Anforderungsprofilen und der Unternehmenskultur überein zu bringen, der gewinnt echte Einhörner für sich.

„Bei jobunicorn geht es uns um die Idee, dass man weniger Bewerber einladen muss für eine Position. Die Vorauswahl ist deutlich besser und somit wird der Zeitaufwand geringer, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Und wie wir alle wissen, ist Geschwindigkeit natürlich oft entscheidend im Recruiting.“ Matthias Oberstebrink, Chief Einhorn Officer von JobUnicorn

Shownotes und Ausblick #HRbc17

  • Im Podcast spreche ich über eine frühere Podcast Folge mit whatchado Ali Mahlodji, hier der Link dazu.
  • Auch den Link zu meinem Typologie-Projekt dem Superheldentraining und meinem zweiten Buch, dem Superheldenjournal, möchte ich euch nicht vorenthalten.
  • Ich spreche ebenfalls über die Kooperation mit der Leuphana Universität, hier ist gestern ganz frisch eine Untersuchung zum Thema Work Life Balance erschienen, hier der Link zum reinklicken.
  • Da es jetzt wieder regelmäßig den ffluidcast zu hören gibt, abonniert diesen doch hier auf iTunes.

Dann möchte ich ebenfalls allen glücklichen Ticketbesitzern des HR Barcamps, welches nächste Woche startet ankündigen, dass Matthias, Stefan und ich eine gemeinsame Session in Planung haben. Wir schmeißen unser Wissen zu Matching, Onboarding und Typologien zusammen, machen gemeinsame Übungen und diskutieren Fragen wie zum Beispiel: Welche Kernkompetenzen sind wichtig für welche Positionen? Welche Mitarbeiter brauchen welche Art von Arbeitsplatz? Wenn das spannend klingt, haltet Ausschau nach Einhornmaske und Superheldenkostüm und voted natürlich für unsere Session.

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